Der Schatten
Alles was wir weghaben möchten, das bleibt! Wenn wir nicht hinschauen wollen, den Schatten ausgrenzen, dann wird er immer größer und mächtiger! Bis wir hinschauen und ihn integrieren. Ihn annehmen, ihm einen Namen geben und einen Platz in unserem Leben, er gehört zu uns.
Ja, was ist denn nun „der Schatten“?
Der Schatten ist der Anteil in uns der uns peinlich ist, der uns stört in unserem perfekten Selbstbild. Den wir lieber vor den anderen und auch vor uns selbst verbergen. Er fristet sein Dasein im Unterbewussten und zu Unzeiten kommt er hervor und stiftet Unruhe und Chaos. Kein Wunder, dass wir ihn gerne loshaben möchten! Aber, bei näherer Betrachtung und weil wir grad so von ihm reden, vielleicht will er uns etwas sagen? Wenn er schon ein (ungeliebter) Anteil ist, vielleicht hat er ja eine Botschaft, einen Sinn?
Der Schatten spricht:
„Ja ich weiß, du liebst mich nicht! Ich melde mich und das Bild von dir zerbricht. Im Außen bewahrst du den Schein, sieht keiner hinein. Im Innen da brodelts, ein Chaos bricht aus. Der verdrängte Anteil, er will heraus.
Schau mich an! Schau hin, in mir liegt auch ein Gewinn! Musst dich mir nicht ganz ergeben, es genügt, wenn ich sein darf in deinem Leben. Einen Platz will ich haben, ein Nicken, ein Anerkennen, ja du darfst mich beim Namen nennen.
Wenn du so umgehst mit mir, dann diene ich dir. Dann zeig ich dir Wege durch das Dunkle Sein und führe dich sicher in die Lichte Welt hinein.“
Vielleicht sollten wir unsere ungeliebten Anteile aus einem anderen Blickwinkel betrachten und sie an der Hand nehmen, damit Ressourcen aus ihnen werden können. Uns mit ihnen auseinandersetzen um die helfenden Botschaften zu begreifen und daraus Erkenntnisse für unser Leben gewinnen. Keine leichte Aufgabe, vielmehr ein Prozess hin zu einem reifen und erfüllten Menschsein.
Renate