„Unser Leben ist das Produkt unserer Gedanken.“ (Marcus Aurelius)
Wenn man die sogenannten Trends beobachtet, die Medien kritisch verfolgt, dann kommt man unweigerlich zum Nachdenken.
Wie wird es weitergehen mit der Welt? Können wir unseren Standard halten? Wird es uns weiterhin so gut gehen wie bisher? Oder müssen wir umdenken? Weniger verbrauchen, weniger Geld ausgeben für Sachen dir wir nicht dringend nötig haben, weniger oder billiger essen, Strom sparen, mit den Öffis fahren, auf Urlaub verzichten…usw. alles in allem, ein eingeschränkteres Leben führen als jetzt? Denn es wird bald ein Crash kommen, so flüstert man hinter vorgehaltener Hand oder liest es in den Medien.
Man stelle sich nun vor, jeder malt sich sein eigenes Schreckensszenario aus, jeder holt sich seinen persönlichen worst case vor die eigene Gedanken-Bilder-Linse… Das beunruhigt mich viel mehr, als alles was in irgendwelchen Zeitschriften, Büchern oder Internet-Blogs zu diesem Thema zu lesen ist. Denn, wenn viele das gleiche denken, dann ist das eine gewaltige Energieform! Hunderte, Tausende, Millionen und mehr, beschäftigen sich in ihren Gedanken damit was sie tun würden, wenn alles zusammenbricht. Und füttern damit eine Wolke des Schreckens.
Da ich ein neugieriger und durchaus kritisch hinterfragender Mensch bin, informiere ich mich in unterschiedlichen Medien über das Weltgeschehen. Man sollte natürlich vorsorgen und sich so wenig wie möglich abhängig machen, beispielsweise von technischen Geräten, ohne die man seinen Alltag scheinbar nicht mehr bewältigen kann…
Seit ich jedoch begonnen habe, mich mit der Macht der Gedanken zu beschäftigen, versuche ich das was ich denke zu kontrollieren. Mal mit mehr und mal mit weniger Erfolg. Aber ich bleib dran. Und ich beginne eine Gegenstrategie zu entwickeln. Ich denke darüber nach, was sich zum Guten verändern wird, wenn es wirklich crasht. Es wird vielleicht im Außen weniger, aber dafür im Innen mehr. Es wird sich verlagern und man wird sich vielleicht immer mehr auf das besinnen was wirklich wichtig ist. Auf das was bleibt. Wie zum Beispiel eine wertschätzende Begegnung, ein liebevoller Blick, eine helfende Hand, ein freundliches Lächeln, ein anerkennendes Nicken, ein Gefühl der Verbundenheit, ein offenes Herz und ein offenes Ohr, füreinander Zeit haben … ganz einfach ein Hinwenden an alles was die Seele nährt. Etwas, das einen wohltuenden Abdruck in der Seele hinterlässt. Vielleicht auch eine ungewohnte Langsamkeit?
Wir sind alle miteinander verbunden. Wir können nicht aus. Jeder muss seinen Teil der Verantwortung in der Welt übernehmen. Verantwortung beginnt schon bei den Gedanken. Dazu fällt mir ein altbekanntes Sprichwort ein, „Was du nicht willst, dass man dir tu´, dass füg´ auch keinem andern zu!“ Weil wir uns ja gerade mit den Gedanken beschäftigen, möchte ich es etwas abwandeln:
„Was du nicht willst, dass man von dir denkt, dass füg in Gedanken auch keinem andern zu!“
(Damit ist nicht gemeint, dass man alles nur mehr durch eine rosarote Brille sehen soll, nein! Man sieht die Dinge wie sie sind, die Menschen wie sie sind. Wenn man aufhört zu bewerten erschafft man ein neues Feld und bereitet den Boden für eine andere Wahrnehmung.)
Gedanken sind Kräfte und haben sehr viel Macht. Wir glauben es nur nicht, weil wir sie nicht sehen können. Wir erzeugen damit Ursachen, im positiven wie im negativen und die Wirkung folgt mal früher mal später, selten sofort. Darum vergessen wir so leicht, dass wir uns Situationen mit unseren Gedanken einst selbst erschaffen haben.
Ja, die Zeichen stehen auf Sturm und es kann sein, dass sich bald vieles verändert. Unsere gegenwärtigen Gedanken gestalten die kommende Zeit, daran sollten wir öfter denken …
Renate